Dienstag, 4. November 2008

Hinter den Kulissen...

Bei dem rechten Foto schminkt Sophie unser Model Linda gerade nach für das fünfte Bild. Fotografiert wurde dieses Motiv im Englischen Garten neben unzähligen neugierigen Touristen.

Am Königsplatz wurde das Luftballon-Motiv geschossen. Man sieht die Sonne ging schon langsam unter. Es war ein Rennen gegen die Zeit, schließlich wollten wir bei unserem letzten Motiv nicht im Dunkeln da stehen...
...daher mussten wir schnell weiter und ich mich schweren Herzens von meinen Ballons verabschieden!

Zum Schluss haben wir doch das Rennen gegen die Zeit verloren! Als wir bei der letzten Location ankamen war es bereits dunkel. Deswegen musste dieses Motiv, so süß es auch ist, leider rausfliegen...



Die Mitwirkenden von "Auf die Spitze getrieben"

Einen großen Dank an Katja, Sophie und Linda!!
Obwohl das Shooting satte 12 Stu
nden dauerte, es unglaublich kalt und windig war und wir kaum zum Essen kamen, gab es keine Beschwerden, kein Jammern. Alle waren unglaublich gut gelaunt, höchst professionell und haben tolle Arbeit geleistet!

Auf die Spitze getrieben








Montag, 3. November 2008

Immer Ärger mit Bruno

Nach Borat schlüpft der Komiker Sacha Baron Cohen nun in die Rolle des österreicherischen Modejournalisten Bruno - und sorgt auf den Fashion Weeks für reichlich Trubel...


Die Mailänder Modewoche hatte begonnen und zunächst schien alles wie immer: die Models stolzierten mit ernster Miene den Laufsteg entlang, an ihren zarten Körpern die luftigen Kleider der Frühjahrs-/Sommerkollektion 2009. Im Publikum, mit noch ernsteren Mienen und ausgerüstet mit dunklen Sonnenbrillen, saßen die Wichtigsten der Modebranche. Umso wichtiger die Person, desto näher ihr Platz zum Laufsteg.

Und dann, am siebten Tag der Mailänder Fashion Week, am Freitag den 26. September, kam es unerwartet z
um Eklat: Ein grotesk wirkender Mann mit blond gesträhnter Perücke, einem überweiten, schwarzen Cape und mindestens zehn Lagen schräg anmutender Kleidungsstücke darunter tauchte plötzlich wie aus dem Nichts auf dem Laufsteg der spanischen Designerin Agatha Ruiz de la Prada auf.
Wer genau hinsah, bemerkte schnell, dass sich unter der Perücke kein Unbekannter verbarg. Es handelte sich um den britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der bereits als Möchtegern-Rapper Ali G und als kasachischer Reporter Borat für viel Furore sorgte und damit die Lachmuskeln einiger Fans bis auf das Äußerste strapazierte. Nun ist der Modezirkus in das Visier seiner Spaßattacken g
erückt. Dafür ist Cohen in die Rolle des österreicherischen, homosexuellen Modejournalisten Bruno geschlüpft.

Doch versteht die Modebranche Spaß? Die Models zumindest ließen sich erstmal nichts anmerken, das Publikum war größtenteils amüsiert und die Designerin scheinbar ziemlich verärgert. Zunächst erschien am Laufstegrand ein älterer Herr in grauem Anzug. Er zupfte Bruno am Ärmel und forderte ihn auf, den Laufsteg sofortig zu verlassen. Bruno ließ sich nicht beirren und marschierte „professionell“ mit zielgerichteten Schritten und mit starrem Blick weiter. Doch plötzlich ging das Licht aus. Sicherheitsmänner stürmten den Laufsteg und überwältigten den Komiker. Italienische Polizisten verhafteten ihn und nahmen ihn mit auf das Revier, um ihn nach kurzer Zeit, straflos, wieder zu freizulassen. Hätten sie Bruno einfach weiterlaufen lassen, wäre das Aufsehen wahrscheinlich nur halb so groß gewesen.


Wie sich herausstellte, war dies nicht sein erster Streich. Mit gefälschten Pässen hatten sich der verkleidete Cohen und sein Kameramann bereits zuvor in den Backstage-Bereich des italienischen Labels Iceberg geschmuggelt. Nachdem er eine Kleiderstange umgeworfen hatte und einige Models „Security, Security“ riefen, wurde er allerdings, noch bevor er den Laufsteg stürmen konnte, von Sicherheitsmännern überwältigt und nach draußen transportiert.


Warum aber dieser ganze Aufwand? Sacha Baron Cohen dreht nach den beiden Kassenschlagern „Ali G in da House“ und „Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan“ nun seinen neuen Kinofilm „Bruno: Delicious Journeys Through America For The Purpose Of Making Heterosexual Males Visibly Uncomfortable In The Presence Of A Gay Foreigner In A Mesh T-Shirt“, der im Mai 2009 in den Kinos anlaufen soll.
„Bruno“ war der erste Charakter, in den Sacha Baron Cohen als Komiker schlüpfte. Enstanden ist die Figur, nachdem Cohen im zarten Alter von 23 Jahren als Männermodel tätig war. Bereits in seiner TV-Sendung „The Ali G Show“ trat er regelmäßig als homosexueller Modejournalist und Redak
teur auf. „Funkyzeit mit Bruno“ hieß die Rubrik, bei der er für den fiktiven Fernsehsender OJRF (Österreicherischer Jungen Rundfunk) mit deutsch-österreicherischen Akzent Menschen aus der Modewelt interviewte. Wie bereits bei seinen anderen Figuren Ali G und Borat entlarvte er und provozierte mit seinen Suggestivfragen peinliche Antworten. Der neue Kinofilm soll nun an die „Funkyzeit“ anknüpfen.

Um noch mehr spektakuläres Filmmaterial zu sammeln, ist es wohl nicht verwunderlich, dass Cohen nach Mailand gemeinsam mit dem restlichen Modezirkus weiter nach Paris zog. Zunächst war er der Mittelpunkt der Show des Designers Jean Charles de Castelbajac. Bruno platzierte seinen eigens mitgebrachten Klappstuhl in der zweiten Reihe und fing alsbald an, kleine Zettelchen zu schreiben und sie den Models auf dem Laufsteg zuzustecken. Scheinbar geheime Liebespost. Zu g
uter Letzt kletterte er selbst auf den Laufsteg, schrie wichtigtuerisch in sein Handy und verschwand gemeinsam mit dem letzten Model hinter den Kulissen.
Den letzten Streich spielte Cohen der Designerin und Beatles-Tochter Stella McCartney, im roten Tanga, der deutlich unter seiner Jeans hervor blitzte und in ärmelloser Lederweste. Erneut in der zweiten Reihe sitzend, nur diesmal Tampons lutschend, mokierte er sich bei der „Front Row“ über die schlechte Sicht, beschimpfte sie und schubste sie beiseite.
Nach der Show darauf angesprochen, ob Stella denn gewusst habe, dass „Bruno“ kommen würde, antwortet sie „Bruno? I had no idea!“ und lachte. Ob man das glauben kann? Immerhin hatte Sacha Baron Cohen einen eigenen Sitzplatz...


Auf jeden Fall zeigte Stella, dass sie Spaß versteht. Im Gegensatz zu Agatha Ruiz de la Prada, die ihre Show unterbrach, um Bruno von der Polizei abführen zu lassen. Eigentlich kann die Designerin für Cohens Einlage mehr als dankbar sein - so oft wie jetzt stand ihr Name sicherlich noch nie in der Presse. Aber sie war nicht die Einzige, die die Aktionen des Komikers missbilligte. La Repubblica, eine bedeutende italienische Tageszeitung, war ebenfalls empört: „Der unverb
esserliche Sacha Baron Cohen hat die heiligen Rituale der Haute Couture vergewaltigt“. Grenzen überschreiten, provozieren und Menschen entlarven, die sich anderen überlegen fühlen - das sind die Hauptmotive von Cohens Figuren. Offensichtlich ist ihm das auf der Fashion Week hervorragend gelungen.




Alles andere als kleinkariert...


Es war der 18. Februar 2008, als einer der wichtigsten Trends des diesjährigen Winters erstmals in einer großen Show vor die Augen des Publikums trat. Schauplatz war die Mailänder Modewoche. Bereits seit zwei Tagen schritten die neuen Herbst/Winter- Kollektionen von Alberta Ferretti, Giorgio Armani und Co. über den Laufsteg. An diesem Tag nun, stand die junge Zweitlinie von Domenico Dolce und Stefano Gabbana „D&G“ auf dem Plan.

Das Licht ging aus, ein moderner Remix von The Queens „Under my Pressure“ setzte ein. Das erste Model trat hinaus ins Scheinwerferlicht, den langen schwarzen Laufsteg entlang. Was die Modewelt nun zu sehen bekam, versetzte sie in Staunen. Denn das, was dort über den Laufsteg schritt, war so gar nicht „D&G-like“.
Statt sonstiger, glamouröser Löwenmähne, trugen die Models unterm Kinn geknotete Kopftücher. Statt mit einem sexy Dekolleté zu betören, überzeugten sie mit wolligen Rollkragenpullovern und die sonst in Szene gesetzten Beine wurden versteckt unter wadenlangen Kiltröcken mit Schottenkaro.

England mit seinen Farben und Eindrücken waren für die neuen Entwürfe der beiden Italiener sehr wichtig. „Der Film The Queen hat uns stark beeinflusst, die Darstellung Ihrer Majestät in dieser trauten, intimen Umgebung“, erzählt Stefano Gabbana in einem Interview mit der Zeitschrift Glamour (19/08). Zusammen mit Schnitten aus den Siebziger Jahren entstand ein Mix aus britischem Adel-Chic und lässiger Eleganz. Das Schotten- karo, auch Tartan oder Plaid genannt, ist dabei der rote Faden, der sich durch die komplette Kollektion zieht. Neben den Kiltröcken, waren Schluppenblusen mit dem markanten Muster zu sehen, Blazer, Schlaghosen, Caban-Mäntel und Kleider zusammen mit karierten Strümpfen. Dabei werden Kleidungsstücke mit verschiedenen Karos in unterschiedlichen Größen und Farben zusammen gemixt.
Zum Schluss ihres Defilees zeigte das Duo
ihre obligatorischen Abendroben: luftige, bodenlange Chiffonkleider, nur diesmal bedruckt mit großen Karos.

Auch in der bereits zuvor gezeigten Männerkollektionen von D&G gab es kleinkariert
e Hemden, grobkarierte Jacken und feinkarierte Hosen, alles in einem Outfit. Daneben waren auch Smokingjacken in Karomusterung mit Satinkragen zur eleganten Anzughose zu sehen. Selbst in ihrer „erwachsenen“ Frauen-Linie Dolce & Gabbana finden sich vereinzelt gerüschte Karoblusen und ausgestellte Hosen. Bei Domenico und Stefano war der Karo-Look wohl am auffälligsten und überraschendsten.

Doch auch einige andere Designer schienen von dem Karo-Wahn infiziert zu sein. Und hier zeigt sich bereits, welche unterschiedlichen Botschaften und Assoziationen das Karomuster auslösen kann. Immerhin hat das Webmuster, das durch die Verwendung unterschiedlich farbiger Fäden entsteht, eine lange Geschichte hinter sich. Neben den schottischen Prachtkerlen, die schon seit vielen Jahrhunderten die Musterung auf ihren freizügigen Kilts als Zeichen der Zugehörigkeit zu einzelnen Clans verwenden, ist das Muster ein Wahrzeichen des traditionellen und eher konservativen Brit Chics. Kombiniert mit Stoffen wie Wolle, Samt und Tweed, verkörpert das Karomuster heute ein Gefühl der „Guten-alten-Zeiten“ und vermittelt Bodenständigkeit in unseren hektischen und kurzlebigen Welt.



Bei Dsquared2 transportiert das rote Karomuster Eleganz und gleichzeitig Coolness. Die Frauen tragen enge Business-Kostüme im roten Karoge
wand zusammen mit langen Lederhandschuhen und Netzstrümpfen. Karo hat also auch Sexappeal. Die Männer sehen noch wilder aus, mit kürzärmeligen Karohemden, Pullunder darüber, einer Lederkrawatte um den Hals gebunden und tätowierten Oberarmen.
Dass man Karo auch wunderbar zu anderen Mustern tragen kann, bewiesen die Kollektionen von Just Cavalli und Wunderkind. Ginge es nach Cavalli, trägt Frau Karokleider zu...na, schon eine Vermutung? Richtig! Zu Animal-Print.


Auch Wolfgang Joop präsentierte seine Seidenkleider in verschiedenen Karovarianten, mit abgewandelten Leopardenprints, zusammen mit anderen graphischen Muster, so dass die Kleider aussehen wi
e seidige Collagen. Der Designer Joop greift auch selbst gerne zum Tartanmuster, am liebsten in Form eines Hemdes, wie er es beispielsweise zur Michael Michalsky Modenshow in Berlin trug.

Doch Karos wecken auch ganz andere Assoziationen. Spätestens seit die Punk-Szene Ende der 70er Jahre das konventionelle Muster für sich entdeckt und neu interpretiert hat. Vornehmlich in den Farben Rot/Schwarz kombinierten sie das Karo zu Reißverschlüssen, Nieten und zerrissenen Lederjacken. Vivienne Westwood brachte den „Sex-Pistol-Look“ auf den Laufsteg und plötzlich war Karo ein Signalzeichen für Rebellion und Anarchie. Auch für diesen Winter zeigte die „Queen of Punk“, vor allem durch asymmetrische Schnitte, wie rebellisch Karos sein können.
Allerdings ist es diese Saison Rei Kawakubo’s Männerkollektion für Comme des Garcons, die mit Karos den puren Punk wieder aufleben lässt. Schmale gekrempelte Karohosen mit aufgenähten Sprüch
en wie „Closing Down Sale“, „Last Days“, und „No Future“, sowie graue Blazer mit Karoeinsätzen und hochgezogene Argyle-Strümpfe waren zu sehen.



Bei House of Holland zeigt man sich gewohnt ironisch. Beste Freundin, Muse und Hausmodel von Henry Holland, Agyness Deyn, die mit ihrem Neo-Punk-Image an dem Hype des karierten Brit Chics wohl nicht ganz unbeteiligt ist, trägt einen Kiltrock in xs-Länge, zusammen mit einem Kurzblazer und einer Augenklappe. Alles in leuchtend blau-gelbem Karo. Der Mann trägt statt xs-Rock, eine karierte xxl-Fliege um den Hals. Nur nicht zu ernst nehmen, lautet die Devise.
Und das Karomuster scheint dafür ein gutes Hilfsmittel zu sein. Auch wenn man bei dieser Interpretation des Musters unweigerlich an die Loser und Streber der Schulzeit denken muss, bedeutet dies nichts Negatives. Im Gegenteil: Der „Nerd-Look“, oder auch „Geek-Look“ genannt, ist angesagt wie nie. Schon lange geht der Trend weg von der perfekten Schönheit, dafür hin zum Mut zur Hässlichkeit. Alte Stilmittel werden ironisch und originell adaptiert und man ist bereit selbst, über sich zu lachen.

Natürlich haben auch deutsche Designer das Karomuster für sich entdeckt. So wie Kilian Kerner. „Das Spiel mit weichen Schnitten und der derben Aussage von Karos ist für mich ein absolutes Markenzeichen geworden“, erklärt er der Berliner Morgenpost. Kilian fasziniert das Muster, weil es herb, ausdrucksstark und modisch, aber auch für jedermann zugänglich ist. Zugänglich und tragbar, wichtige Faktoren, damit ein Trend auch von der breiten Masse angenommen wird.

Bereits im v
ergangenen Jahr hat sich das Karo-Fieber auf den Straßen von New York bis München angebahnt und bricht diesen Herbst mit voller Wucht aus. Schwer zu sagen, ob der Trend nun zu erst auf den Straßen zu finden war und die Designer ein Mal mehr durch den Streetstyle beeinflusst worden sind, oder ob die Designer als erstes den Grundstein für den Trend gelegt hatten. Generell darf man sich den Weg der Mode nicht mehr als ein Entweder-oder-Modell vorstellen, das von oben nach unten oder von unten nach oben funktioniert, sondern als ständigen Kreislauf. Die Straße inspiriert den Laufsteg, der wieder neue Impulse für den Streetstyle bietet, und so weiter.

Auf den internationalen Straßen ist das Karohemd sowohl bei Männern, als auch bei der weiblichen Gattung, eines der beliebtesten Kleidungsstücke des Herbstes.

Doch Karohemd ist nicht gleich Karohemd.
Die Flanellvariante,
die seit Kurt Cobain nur noch Landeiern und den uncoolen Jungs des Mathematiker-Clubs vorbehalten war, wird heute kombiniert mit lockerer Jeans, Dreitage-Bart und Lederjacke und fertig ist der kernige Abenteurer in der Großstadt. Ist das Hemd aus Baumwolle, ein wenig enger geschnitten und besitzt sogar noch Druckknöpfe, will der Herr wohl den Cowboy in sich wecken. Das traditionelle Cowboyhemd mit exakt 17 Druckknöpfen kreierte der Amerikaner Jack Weil. So genau nehmen es die heutigen Urban-Cowboys allerdings nicht. Aber Inspiration für den Look waren sicherlich die Leinwand-Cowboys Heath Ledger und Jake Gyllenhaal in dem oscarprämierten Film „Brokeback Mountain“.
Auch Mädels schlüpfen gerne in das Cowboyhemd, entweder körpernah geschnitten kombiniert zu Jeans oder Rock oder sie leihen sich das vom Freund und tragen es als Kleid zu blickdichten Strümpfen oder Leggings.


Die Möglichkeiten des Karos kennen nun wirklich keine Grenzen: es gibt sie als Schluppenbluse im 70er Jahre Stil, als Flanellhemd in Reminiszenz an den Grunge, als Röhre im Punk-Look, als auffälligen Minirock, als romantisches Rüschenkleid, als elegante Anzughose und coolen Blazer. Nicht zu vergessen Karo-Accessoires, wie Schals, Hüte und Taschen. Das Karo ist alles, nur nicht mehr spießig. Assoziationen, wie die von unmodischen Landbewohnern, sind verflogen.

Wer noch kein Karostück in seinem Kleiderschrank hängen hat, braucht nur in die nächstliegende Fußgängerzone zu gehen: Bei den üblichen Verdächtigen wie H&M und Zara stehen momentan alle Zeichen auf Karo. „Karomuster in verschiedenen Formen sind in diesem Herbst ein Thema in allen Abteilungen“, bestätigt auch H&M-Sprecher Hendrik Alpen.


Auch die Stars kommen immer häufiger in kleinkarierter Manier daher: Mary Kate Olsen komplettiert ihren geliebten Grunge-Look mit Flanellhemd a la Kurt Cobain, Avril Lavigne wäre ohne ihre karierten Röcke nur halb so „punky“, Kate Bosworth hingegen bevorzugt es ein wenig eleganter und greift zur karierten Volantbluse in Transparentoptik kombiniert mit einer Seventies-Jeans und Jennifer Aniston sowie Lindasy Lohan bevorzugen das klassische Holzfällerhemd. Justin Timberlake ist mit Karohemd und Dreitagebart vom Bubi zum Kerl mutiert und der schottische Schauspieler und Hobby-Abenteurer Ewan McGregor greift neben Karohemd oder Tartan-Sakko auch gerne mal zum traditionsbewussten Kilt.

Nun ja, und vor der Blogosphäre macht der Trend natürlich auch keinen Halt. Einige Bloggerinnen, wie Jessie und Julia von Lesmads oder Katja von Bees and Ballons haben ihre Vorliebe für das Muster bereits kundgetan und ihre Karo-Fundstücke auf ihren Blogs präsentiert. Yvan Rodic von The Facehunter trägt das Karomuster als Hemd, Hut oder Blazer und am liebsten im angesagten „Geek Chic“ zu Hornbrille und Fliege.

Dem karierten Flanellhemd wurde sogar ein eigener Modeblog gewidmet: Flannel Apparel, heißt der Blog, das unter dem Motto steht: „Großkarierte Girlismgedanken aus flauschigem Flanell.“ Was kariertes Flanell mit feministischem Gedankengut zu tun hat, erklärt die Macherin des Blogs, Teresa Bu
ecker, ausführlich und ein wenig philosophisch auf der Profilseite ihres Blogs: „Gemeinsam sind wir kariert und kokett. Ein zartes Flanellhemd über den starken Schultern von Mädchen durchbricht durch die Sprache des karierten Kleidungsstücks die Zwänge des von Mediengesellschaften diktierten Frauenbilds. Denn auf den ersten Blick ist das Hemd zu groß, zu billig, zu hässlich und das letzte, womit eine Frau von Welt vor den Spiegel tritt. In den Berliner Clubs kleidet es eine beachtliche Menge der weiblichen Nachtschwärmer, die es mit Absätzen, Lippenstift, oder den Jeans ihrer besten Freunde kombinieren.“

Karo kann also rebellisch, rockig, elegant, ironisch und sogar irgendwie befreiend wirken, alles - nur keinesfalls langweilig. Die Kombination ist entscheidend. Die Aussage ist immer eine andere. Das einzige was bleibt, ist das Muster.


Bilder über: www.style.com, www.lesmads.de, www.thefacehunter.blogspot.com, www.styleclicker.net, www.beesandballons.blogspot.com
, www.icydk.com, www.theskinnywebsite.com




Straßentauglich: Verrückt nach KARO!





Kaum ein anderes Muster löst so viele unterschiedliche Assoziationen aus, wie
das Karo.

Den karierten Stoff verbindet man mit Punk, der Queen, den Schotten und den
Cowboys, mit Landeier und Nirvana-Fans.


Die Designer haben ihre Interpretation des Musters bereits auf den Laufstegen präsentiert.

Aber wie wird Karo im Alltag getragen?
Um diese Frage zu beantworten, habe ich mich auf den Straßen Münchens einmal
genauer umgesehen.


Die ausführliche Trendanalyse „Alles andere als kleinkariert...“ findet ihr
hier



Damir - Jahnstraße, München




Damir, 40, Autor, freier Redakteur und Türsteher
Karoweste: Levi‘s, Shirt: Kleidermarkt, Jeans: Diesel, Schuhe: Blundstone,
Brille: Vintage, Armreifen: auf verschiedenen Flohmärkten gekauft



Chrissy - Klenzestraße, München




Chrissy, 23, studiert Kommunikationswissenschaften
Karohemd: H&M, T-Shirt: über Ebay, Jeans: Guess, Ballerina: Zara, Brille: Stüssy



Martin - Holzstraße, München





Martin, 24, Dj und „Lebenskünstler“
Rippshirt: Bundeswehr, Hose: Zara, Hosenträger: C&A, Flip Flops: Puma, Mütze:
Carhatt



Bine - Gärtnerplatz, München




Bine, 39, Stylistin
Karokleid: Zara, Jeansjacke: Levi‘s, Schuhe: Replay, Mütze: Vintage



Michael - Augustenstraße, München




Michael, 20, Abiturient
Karohemd: s.Oliver, Jeans: Mustang, Gürtel: Levi‘s, Tasche: Fred Perry



Lukac - Tierschstraße, München





Lukac, 24, studiert Slavistik
Polohemd: Ralph Lauren, Cardigan: COS, Fliege: Vintage, Shorts: Zara, Schuhe:
Asics, Socken: H&M, Schirm: Tupperware



Jana - Pestalozzistraße, München





Jana, 23, Modepraktikantin
Karokleid: Topshop, Pullunder: Marc O‘Polo, Hut: H&M (die Federn hat Jana selbst angesteckt), Schuhe: Topshop, Tasche: Bio-Markt



Michi - Klenzestraße, München




Michi, 21, studiert Modedesign
Karoweste: Mango, T-Shirt: H&M, Rock: Monki, Schuhe: Zara, Tasche: Friis &
Company, Gürtel: H&M, Hut: Flohmarkt



Sabine - Jakobsplatz, München





Sabine, 25, studiert Informatik, jobbt als Kellnerin
Jacke: Pimkie, Pullover: H&M, Rock: Esprit, Tasche: New Yorker, Mütze: Miss
Sixty




Franzi - Thalkirchnerstraße, München





Franzi, 24, studiert Kunstgeschichte, jobbt als Kellnerin
Kordblazer: Gap, Hoodie: American Apparel, Shirt: Esprit , Karohose: Zara, Schuhe: Converse



Christina - Wiener Platz, München






Christina, 22, studiert Architektur
Mantel: Hooch, Shirt: French Connection, Schal: H&M